Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte
Wohlstandskater Zorbas hat „sturmfreie Bude“. Er ist von seinem Herrchen urlaubshalber für eine Zeit sich selber überlassen worden, mit einem üppigen Vorrat feinster Konserven versteht sich. Wohlgenährt verbringt er seine Tage auf dem Balkon der Hamburger Luxuswohnung und beobachtet sehnsüchtig die herumstreunenden Hafenkatzen, die so viel cooler sind als er. Doch sie anzusprechen traut er sich nicht.
Seine gepflegte Langeweile wird jäh von der Möwe Kengah beendet. Ölverschmiert stürzt sie mit letzter Kraft auf den Balkon. Sie ist in einen Ölteppich auf der der Elbe geraten ist und fleht nun Zorbas um Hilfe an. Doch als sie spürt, dass ihr Ende naht, legt Kengah noch schnell ein Ei und beschwört Zorbas, dieses auszubrüten und, wenn die Zeit gekommen ist, dem Möwenküken das Fliegen bei zu bringen.
In kopfloser Hilflosigkeit wendet sich Zorbas nun doch an die Hafenkatzen, die sich als viel freundlicher und hilfsbereiter herausstellen als erwartet, und sofort ihre Hilfe anbieten. Doch zu spät, Kengah ist verendet. Aber das Ei liegt da...
Im weiteren Verlauf erweist sich die neue Freundschaft mit den so ganz andersartigen Hafenkatzen als sehr belastbar. Sie helfen Zorbas, das Möwenei auszubrüten (versprochen ist versprochen!), und als schließlich ein Küken schlüpft, stehen sie dem „alleinerziehendem Vater“ mit Rat und Tat zur Seite. Auch Zorbas wächst an seinen Aufgaben, gewinnt im Verteidigen des schutzlosen Wesens an Mut und Lebenskompetenz. Er lernt, für seine Ziele einzustehen, verhandelt knallhart mit dem König der Ratten, als die Hafenratten dem schutzlosen Küken nachstellen. So wächst das Küken beschützt in der Welt der Katzen auf, und hält sich folgerichtig selber für eine Katze. Doch versprochen ist versprochen und Möwe bleibt Möwe: es kommt der Tag an dem sie das Fliegen lernen soll....
Bilder & Video: Kina Becker