Wie Dilldapp nach dem Riesen ging

Im gesamten Königreich wackelt die Erde, denn hinter dem Gebirge ist nach Jahrzehnten der Ruhe ein Riese wachgeworden.

Die panische Angst zu schrumpfen und Größe und Macht zu verlieren, lassen ihn launisch und unberechenbar werden. Die Welt erzittert, und bevor noch Schlimmeres passiert, muss jemand losziehen und die Sache regeln. Keine ungefährliche Mission und so setzt der König eine stattliche Belohnung aus:

die Prinzessin, das Schloß und ein Frühstücksei. Prinzessin und Schloss als Heldenlohn kennt jedes Kind, aber mit dem Frühstücksei zeigt der Autor, dass er das bekannte Märchenschema kräftig gegen den Strich bürstet. Skurril und ungewöhnlich sind auch die Dinge, die es braucht, um den Riesen gnädig zu stimmen: eine große Socke, ein Nudelsieb und ein Metermaß.

Es ist der großmäulige Kalle, der sich Schloss und Prinzessin verdienen will, aber das Publikum hat sein Herz längst an den Bäckerjungen Dilldapp gehängt. Der aber wird von Kalle kaltschnäuzig für seine Zwecke eingespannt: mit ihm habe ich jemanden zum Tragen, denkt sich Kalle, und gleichzeitig eine prima Mahlzeit für den Riesen.